Versicherer bieten Sterbegeldversicherungen an, damit im Sterbefall auch genug Geld für eine würdige Beerdigung da ist. Diese lohnen sich jedoch nur unter bestimmten Umständen.
Da eine Bestattung in Deutschland durchschnittlich 5.000 Euro kostet und regional und je nach Bestattungsart auch bis zu 10.000 Euro kosten kann, scheint es zunächst sinnvoll, sich für den möglichen Todesfall zu versichern. Bei den Sterbegeldversicherungen handelt es sich um eine normale Kapitalversicherung, wobei der Kunde in der Regel zwischen Beträgen von 2.500 Euro bis 10.000 Euro wählen kann. Wie lange eingezahlt werden muss – ob bis zum 65. oder gar bis zum 85. Lebensjahr – entscheidet der Versicherte in der Regel selbst. Bei einigen Anbietern gibt es feste Laufzeiten von beispielsweise 25 Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit bleibt der Versicherungsschutz bestehen, es müssen jedoch keine Beiträge mehr bezahlt werden. Stirbt der Versicherte, wird die Versicherungssumme einschließlich Überschüsse an die Hinterbliebenen ausgezahlt.
Als Nachteile von Sterbegeldversicherungen sind folgende Aspekte zu nennen:
- es bestehen lange Wartezeiten von oft 3 Jahren. Stirbt der Versicherte in diesem Zeitraum, so werden nur die gezahlten Beiträge wieder ausbezahlt.
- die Überschussbeteiligung fällt oft niedriger aus als gewartet, das heißt, dass der Versicherte nur die garantierte Versicherungssumme einkalkulieren kann.
- erreicht der Versicherte das statistische Durchschnittsalter oder wird älter, so wäre er mit einem einfachen Sparplan oder Tagesgeldkonto besser beraten. Regelmäßig Geld für die Bestattung zurückzulegen wirft in diesem Fall weit mehr ab, als Sterbegeldversicherungen auszahlen.
- oft verpflichtet sich der Versicherte mit seiner Vertragsunterschrift, dass im Todesfall ein bestimmtes Bestattungsunternehmen beauftragt wird. Falls sich die Hinterbliebenen später doch für einen anderen Bestatter entscheiden, kommen bei der Auszahlung 10% Abzug zum Tragen.
Fazit: eine Sterbegeldversicherung lohnt sich dann, wenn der Versicherte frühestens nach Ablauf von drei Jahren stirbt und das Durchschnittsalter nicht erreicht.
Gruppenversicherungen:
Auch Vereine und Verbände bieten ihren Mitgliedern Sterbegeldversicherungen mit recht günstigen Beiträgen an. Viele Gruppentarife enthalten jedoch Regelungen, dass Überschüsse an den Verein abgeführt werden. Zudem verliert ein Versicherter nach Austritt aus dem Verein/Verband in der Regel seinen Gruppentarif und muss den schlechteren Individualtarif bezahlen.
Tipps:
- Die günstigsten Sterbegeldversicherungen bieten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit.
- Wer einen Bestattungsvorsorgevertrag mit einer Sterbegeldversicherung kombinieren will, sollte die Einmalzahlung wählen, um eine Überzahlung zu vermeiden.
- Es sollte darauf geachtet werden, dass die Sterbegeldversicherung eine weltweite Auslandsrückholgarantie enthält.
- Wer nur 25 Euro pro Monat spart, hat nach zehn Jahren bereits genug Geld für eine einfache Bestattung angespart.